meine Instrumente und Zubehör
Wie jeder aktive Bodhrán-Spieler weiß, sucht man am Anfang seines Schaffens immer nach dem richtigen Equipment, damit man möglichst einen optimalen Sound aus seinem Instrument herausbekommt und facettenreich spielen kann. Genau vor diesem Problem stand ich auch und im Laufe der Jahre haben seither viele Instrumente, Sticks und Mikrofone meine Wege gekreuzt…
Jeder Spieler hat einen anderen Sound-Geschmack und ein anderes Spielgefühl, so dass auch nicht alle Dinge immer Spieler übergreifend kompatibel sind. Aber dennoch möchte ich auf dieser Seite kurz mein persönliches Equipment vorstellen, welches ich im Laufe der letzten Jahre zusammengetragen und teilweise mitentwickelt habe.
Fangen wir bei der Bodhrán an. In den letzten Jahren spiele ich ein GPS (Guido Plüschke Spezial) Sondermodell mit Wurzelholz Furnier, welches Christian Hedwitschak für mich gebaut hat.
Als ich vor mehreren Jahren zusammen mit Christian die erste Signature Bodhrán entwickelt habe, die meinen Namen tragen sollte, waren für mich neben den knackigen Höhen und einem ausgewogenen Klangbild immer die Bässe sehr wichtig. Im Laufe meines Bodhrán-Schaffens hat sich mein Stil immer wieder verändert, da ich neue Möglichkeiten entdeckt, aber auch oft von anderen Spielern deren Technik kopiert habe. Ein wesentlicher Bestandteil meines eigenen Stils sind unter anderem meine Bassläufe und kontinuierliche Basslinien. Daher musste ein Modell, welches meinen Namen tragen sollte auch einen adäquaten Bass produzieren können.
Aus der ersten Reihe entwickelte sich ein 2., verbessertes Modell, welches auch im Design ganz anders war, als Hedwitschak es jemals vorher gebaut hat. Die GPS der 2. Generation wurde geboren. Als Standard-Furnier wurde Wölkchen-Ahorn verwendet. Es gab die GPS in zwei Farben, grün, meiner lieblings Farbe und dunkel braun. Beim Fell hatten wir uns im Gegensatz zur ersten GPS-Reihe nicht für ein DragonSkinclassic entschieden, sondern für ein DragonSkinspicy Fell, welches den Höhen noch mehr „Attack“ gibt und den Sound knackiger macht.
Irgendwann stellte Christian auf Facebook seinen neuen Furnier-Einkauf vor, wo unter anderem ein Wurzelholz-Furnier zu sehen war. Ich schrieb als Kommentar darunter, dass es bestimmt super auf einer Bodhrán aussehen wird. Kurz darauf kam eine Nachricht von Hedwitschak, dass er mir eine GPS mit diesem Furnier bauen würde, wenn ich es wollte. Ich wollte und seitdem spiele ich dieses Unikat bei meinen Auftritten, in meinen Workshops und auch im Studio. Diese Trommel hat mich im Sound noch niemals enttäuscht. Ich bin froh das ich sie habe und hoffe, dass sie mir noch lange erhalten bleibt…
Kommen wir nun zu dem zweitwichtigsten Thema, welches aber am meisten Diskutiert wird, den Sticks!
Wie die Kreuzritter in früherer Zeit immer den Heiligen Gral gesucht haben, sucht der Bodhrán-Spieler DEN Stick seins Vertrauens. Als es noch kein Internet gab und ich mindestens einmal im Jahr nach Irland fuhr war ein Punkt immer wichtig, die Pilgerfahrt zum Local-Instrumentengeschäft, um dort nach Sticks zu fragen, die ich dann prompt erwarb. Auf diesen Touren habe ich unzählige von Sticks angeschleppt und Unsummen von Geld geopfert, um meinen Stick zu finden. Heute ist es zum Glück etwas einfacher, da man durch das Internet über eine große Auswahl an Sticks verfügen kann, aber dennoch muss man seinen Stick für seinen eigenen Sound und sein Instrument finden!
Ich bin nun in der äußerst glücklichen Lage direkt an der Quelle zu sitzen und kann immer wieder neue Modelle testen und mitentwickeln. Und wie auch mein Spiel-Stil in den Jahren immer fließend war, kommen hin und wieder neue Sticks in meinen Besitz, die mein persönliches Klang-Universum erweitern.
Auf dem Bild kann man die Sticks sehen, die meine persönlichen Favoriten darstellen und die ich nicht mehr missen möchte. Bis auf einen, den Buchen-Stick mit grünem Klebeband, haben alle eines gemein, sie klacken oder klicken! Was ich persönlich bei den meisten Bodhráns vermisse sind nämlich sehr knackige Höhen, da diese durch die weichen Felle oft verloren gehen oder stark vermindert werden. Durch Klicksticks, Hot Rods und Besen kommen genau diese Frequenzen wieder in den Gesamtsound der Bodhrán, das Instrument ist besser zu hören. Was nützt es einem, wenn man immer alle Achtelnoten spielt, aber nur die Bässe und Betonungen dazwischen hört, weil der Bodhrán-Sound von anderen Instrumenten überlagert wird. Bitte nicht falsch verstehen, es geht mir nicht darum, alle an die Wand zu spielen, aber ich möchte auch gehört werden und nicht in der Unendlichkeit der Session oder des Bühnen-Sounds verschwinden.
Alle meine von mir benutzten Sticks gibt es auch im Bodhrán World Shop zu kaufen!
Ganz außen links sieht man den BE1 aus meinem Shop. Diesen verwende ich meistens auf der Rückseite meines Fells. Wenn man den Besen von hinten gegen das Fell legt und die Borsten flach dagegen presst, kann man mit einem anderen Stick von vorne spielen und erhält einen Snare-Sound. Gleich rechts daneben befindet sich der BU1, ein Buchenholz Stick in Standard Kerry-Style Form. Da er mir mit der Zeit wegrutscht, habe oberhalb und unterhalb meiner Daumen-Position grünes Isolierband verklebt, so dass ich einen Widerstand habe und der Stick in seiner Position bleibt. Diesen Stick habe ich früher als Standard-Stick gespielt und verwende ich heutzutage als Anfänger-Workshop-Vorzeige-Stick. Der dritte Stick von links ist der KS1. Mit diesem Stick habe ich den 3. Platz bei den World Bodhrán Championships gewonnen, es ist mein bevorzugter Stick. Er ist aus Birnenholz gedreht, ist super leicht und klickt wunderbar. Die Höhen, die ich im normalen Sound vermisse, kommen mit diesem Stick dazu. Ich halte ihn zwar im oberen Drittel, spiele aber meine Triplets in Kerry-Style-Manier, also mit beiden Enden. In der Mitte liegt der langgezogene KS2 der ebenfalls aus Birnenholz gebaut wird. Durch seine spezielle Form, hat er hinten mehr Gewicht als vorne, so dass man ihn in der typischen Singleended-Style-Haltung spielen kann. Denn dass ist meine normale Griff-Haltung, obwohl ich Doubleended spiele! Die Wulst am oberen Ende verhindert ein Wegrutschen. Besonders in meinem Solo oder bei Jigs kommt dieser Stick bei mir zum Einsatz. Durch die Länge und die Haltung im oberen Ende, schlägt der Stick vorne mit großer Wucht auf das Fell, so dass ich sehr laute „Tacks“ habe. Der Hot Rod mit dem schwarzen Griff ist der HR4. Mein Trouble-Shooter in lauten Sessions oder wenn es auf der Bühne beim Allstar richtig zur Sache geht. Durch die verschiedenen Hölzer und unterschiedlich starken Stäbe, erhalte ich den unnachahmlichen kräftigen Hot Rod Sound, den ich in diesen Situationen benötige. Der Hot Rod mit dem roten Griff ist der HR3, mein Standard Hot Rod. Ich persönlich habe lieber dünne Sticks in der Hand, daher liebe ich diesen Stick so innig. Dank der 7 Stück, 4mm Nussbaum-Stäbe, die besonders klickkfreudig sind, spiele ich diesen Stick hauptsächlich, wenn es um moderne Grooves und Rhythmen geht. Der HR2 Hot Rod mit dem blauen Griff ist ein ganz besonderer Stick. Er erzeugt dank seiner 20 Stück, 2 mm dicken Stäbe einen warmen kräftigen Bass, ist aber in den Höhen sehr dezent, so dass man einen sehr filigranen Sound erhält. Speziell bei Song-Begleitung findet er bei mir seinen Einsatz, denn mit diesem Schatz spiele ich keinen Sänger an die Wand, sondern umrahme das Lied, so dass es sich voll entfalten kann. Der Besen BE2, der ganz rechts außen zu sehen ist, ist mein Spezialist für alle Jazz-Sounds. Durch die dünnen Borsten kann man den Stick mit seiner vollen Breitseite auf das Fell schlagen, so das der typische Jazz-Besen-Sound entsteht. Ob Hornpipe oder Song, ich spiele den Stick sehr oft bei Konzerten. Wenn man ihn dicht am Borsten-Ansatz hält, bekommt man ihn auch unter Kontrolle…
Immer wieder werde ich von Bodhran-Spielern gefragt, welches Mikrofon ich auf der Bühne verwende. Auch hier habe ich im Laufe der letzten Jahre verschiedene Modelle verwendet. Hängen geblieben bin ich letztendlich beim Shure Beta 98 H/C.
Mit einem guten Bekannten habe einmal eine Mikrofon Session im Übungsraum meiner Band gemacht. Dabei haben wir verschiedenste Modelle und Preisklassen parallel ausprobiert. Wir hatten alle Mikrofone auf eine Bodhrán ausgerichtet und beim Spielen nacheinander aufgedreht, um die unterschiedlichen Sounds zu ermitteln. Von allen Mikrofonen die wir in der Versuchsreihe verwendet haben, hat das Mikro von Shure für unserer Ohren am Besten abgeschnitten. Ein zusätzlicher Vorteil ist die Klemme, die es ermöglicht, das Mikrofon an der Bódhrán zu befestigen, so dass man sich auch einmal wegdrehen kann und der Abstand zum Mikro immer gleich bleibt. Das Shure Beta 98 H/C gehört nicht gerade zu den günstigsten Modellen, aber wie es auch bei Bodhráns und Sticks der Fall ist, ist dies mein Werkzeug und wenn es hochwertig gebaut ist, bekommt man auch gute Ergebnisse. Wenn ich den Technikern und Sound-Menschen bei den Konzerten von meiner Seite aus einen guten Sound bzw, ein gutes Signal anbiete, haben diese es einfacher beim Mischen und am Ende habe ich einen guten Sound auf der Bühne und im Konzert. Im Studio verwende ich andere Mikrofone…